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  • AutorenbildRenke Schulz

Weiß soll mir wohl stehen


Moin moin,

einige hatten mich schon darauf angesprochen, und so kann man aus aktuellem Anlass ja mal darüber berichten, bevor es wieder vorbei ist; und man es dann ebenso schnell wieder vergisst, wie es ursprünglich auch aus dem Nichts gekommen war und auch ein Leben in Thailand stark beeinflussen.


Also auf ins neue Abenteuer mit vielleicht diesmal vernünftigen Lehren oder mit allen skurrilen Auswirkungen.


Ich muss gestehen, dass viele Nachrichten an einem vorbeiziehen, wenn man der einheimischen Sprache nicht mächtig ist und sich nicht selbst proaktiv um diese bemüht. So habe ich von dem Virus auch erst dann etwas mitbekommen, als Mind mich fragte, ob ich davon schon hörte. Da Mind sich via Facebook minütlich um alle möglichen Nachrichten bemüht, war ich ab dem Zeitpunkt bestens informiert.


Nun ein kleiner Exkurs zu thailändischen Nachrichten:


Falls ihr dachtet, dass deutsche bzw. europäische Nachrichten von negativen Schlagzeilen geprägt sind, kann ich euch sagen, dass ihr verglichen mit Thailand im Paradies lebt.


Generell gibt es nahezu keine Tabus in den Nachrichten.

Da werden die aktuellsten Autounfälle aus fünf verschiedenen Kameraperspektiven gezeigt, das ganze dreimal wiederholt und in der letzten Sequenz mit einem Formel 1 Kommentator untermalt.

Mordfälle oder familiäre Tragödien, wenn also ein Mitschnitt nicht verfügbar ist, werden nachträglich animiert und so der Tathergang oder das Unglück so echt wie möglich nachkonstruiert, Mittags um 12.

Vier Wiederholungen, gefolgt von einer Nahaufnahme der Betroffenen.

Überschwemmungen, Brände, Überfälle, die Liste ist lang, und über alles soll die Bevölkerung informiert werden. Abschreckung auf höchstem Niveau.


Einen (für mich) Tiefpunkt erlebte diese Nachrichtenberichterstattung in den letzten Tagen, als der Fokus weg vom Virus auf einen Amoklauf in einer thailändischen Stadt gelenkt wurde (dass Spiegel Online davon berichtete, überraschte mich dann schon), wo in den staatlichen Nachrichten alle möglichen Facebook-Videos offen gezeigt wurden, sowohl von den Gräueltaten oder flüchtenden Menschen, als auch aus der Vergangenheit des Täters. Ein Land auf medialer Hetzjagd. Ich kannte es bisher nur aus Filmen oder Serien. Der Täter wurde dann irgendwann "gestellt", animierte Erfolgsstory inklusive.


Zurück zum anderen Virus.


Wenn Mind mich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, müsste es eigentlich auch mir aufgefallen sein, dass nun ein neues Mode-Accessoir gehypt wurde, das zuvor nur von trendbewussten Ortsansässigen offen und tapfer getragen wurde.


Auch ich, Mind's Bitte folgend, habe mich dem Trend hingegeben und mir eines übergestreift:

Bangkok Farang Maske

Mir wurde mal gesagt, weiß würde mir stehen, und so habe ich mich für eine schlichte Variante entschieden, ganz nach dem neu angestrebten minimalistischem Lebensstil.


Jedoch ist hier eines ganz sicher: wer gesund sein will, muss leiden.

Damit diese Maske ihre volle Wirkung entfaltet, sollte im besten Fall der einzige Luftstrom durch den Filter strömen, und um das zu erreichen, muss die Maske gut ins Gesicht gepresst werden.

Die Folge: Wenn man die Maske abnimmt, fühlt man sich wie Jumbo und möchte erstmal nach Luft ringen, womit der Sinn der Maske wieder dahin wäre. Übung macht auch hier den Meister.


Seit einigen Tagen ist also die Maskenabdeckung bei der umherlaufenden Bevölkerung von 60 % auf nahezu 90 % gestiegen, und nur Mutige gehen heutzutage ohne.


Um zu verdeutlichen, wie dies im Alltag aussehen kann, hier ein Bild aus der S-Bahn.

Man bemerkt den einen Helden, der es wagt, der Gefahr zu trotzen.


Bangkok BTS

Auch richtig zu erkennen ist, dass doch viele sich der einfachsten Variante hingeben, der Chirurgie Maske.

Nun, nach eben genannter Erklärung kann jetzt jeder selbst urteilen, wie erfolgversprechend und wirkungsvoll diese Art der Maske sein mag, doch auch hier gelten die grundlegenden Regeln eines neuen Trends: Dabei sein ist alles.


Dabei sein reicht jedoch für Einige nicht aus und man versucht, hervor zu stechen oder sich ein neues Schmuckstück zu erstellen, indem man seiner Kreativität oder Vorliebe freien Lauf lässt. Dies zeigt zum Beispiel unser wertgeschätzter Mitarbeiter:


Thailand Maske

Ob diese Masken entscheidend helfen?

Es ist hierzulande üblich eine solche Maske zu tragen, wenn man sich ansteckend fühlt und, um seine Mitmenschen vor einem selbst zu schützen. Dadurch sind sie immerhin ein Versuch, etwas für die Gesundheit zu unternehmen, sei es gegen einen weltweiten Virus, Feinstaub oder gegen die von uns verpestete Luft im Allgemeinen (die Ironie, dass alle Motorradtaxifahrer einen Mundschutz tragen, um sich vor dem zu schützen, was sie selbst in die Luft pusten, erwähne ich jetzt nicht).


Und dieser Versuch wird von Vielen unternommen, so dass jegliche Arten von Masken vielerorts ausverkauft sind. Gleiches gilt für Desinfektionsmittel und Alkohol.

Was daraus folgt?

Plastikstrohhalme und Plastikhandschuhe erleben ihre vorzeitige Wiederauferstehung. Erst komme ich, dann meine Umwelt.


Am Ende ist noch interessant zu erwähnen, dass gerade bei Touristen oder Neu-Zugezogenen (um mich einzuschließen) das vorbildliche Verhalten der hier ansässigen Bürger nicht ausreicht. Es benötigt ein kilometerweit entferntes Virus, über das in dem noch viel entfernteren Heimatland panisch berichtet wird, damit man ein bisschen mehr auf seine Gesundheit achtet. (Was aufgrund der Luftqualität absolut überfällig und notwendig wäre; man sollte sich einfach nach den am Ort lebenden Menschen richten, sie wissen es wohl am besten.)


Kilometer entfernt? Na nicht so ganz.


In Thailand lebt die größte chinesische Gemeinde außerhalb Chinas, und sie ist auch in der thailändischen Geschichte und Bevölkerung über Generationen hinweg verwurzelt. In Bangkok nennen sie ein ganzes Viertel ihr eigen mit den umtriebigsten Straßen der Stadt.


Zu irgendeinem Zeitpunkt gab es in Thailand die meisten gemeldeten Infizierten nach China, aus Kilometer entfernt wurde um die Ecke.


Auch gilt Thailand als eines der beliebtesten asiatischen Reiseziele für die chinesische Bevölkerung, und während seit Ausbruch des Viruses alle Nachbarländer Fluggäste aus China strenger kontrollieren lassen, liest man, dass in Thailand die Sonderangebote für jene Touristen erhöht werden. Alles für das große Geld den großen Freund von nebenan.

Ob es hilft? Eher nicht.


Am Wochenende war hier einer der vielen großen Buddha-Tage, die als Feiertage die Stellung und Wertigkeit vom Heiligabend innehaben.

Ich habe am Anfang überlegt, ob ich diesen Post auf einem Zusammenhang zwischen Corona und Big Buddha aufbauen soll, weil deren Auswirkungen auf die Stadt sehr ähnlich sind.


Das Virus hält die Touristen fern, und der Feiertag lädt die Bewohner zu ihren Familien außerhalb der Stadt ein.

So entsteht ein sehr seltsames Gefühl wenn man durch die Straßen zieht.

Es ist so leer, so ruhig, so still, alles so langsam.


Nun ja, alles nur eine Frage der Zeit. Trends kommen und gehen.


Erfahre hier wie alles angefangen hat: https://www.thailandteilt.net/post/start-die-zweite


Mit modischen Grüßen,

Renke


Pinn mich:

Maske Thailand

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