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  • AutorenbildRenke Schulz

Tankstellen

Moin zusammen,

ja das seht ihr wohl richtig. Ich schaffe es tatsächlich, den Tankstellen in Thailand einen eigenen Beitrag zu widmen.

Nun, wenn man die ganzen Tankzeiten addiert, steigt die Tankstelle als Örtlichkeit in die Top 5 meiner hier meistbesuchten Plätze auf.

Ich denke, damit bin ich bei weitem nicht der einzige, ist es in Thailand ein weit verbreiteter Brauch, häufiger unterwegs zu sein.

Ein nicht allzu gut ausgebautes Schienennetz zwingt so die meisten auf vier oder zwei Räder, und bei den langen Strecken (Thailand ist fünfmal so groß wie Deutschland) muss zwischendrin auch mal gerastet werden.

Tankstellen sind an sich auch komplett anders ausgestattet. Sie ähneln eher einem kleinen Shoppingcenter als einer reinen Auffüllstation.

Neben dem zentralen Element der Zapfsäulen im Mittelpunkt des Areals wird dieses meistens halbkreisförmig von weiteren Geschäften und Straßenhändlern umringt. Hier scheint es auch ganz genaue Regeln zu geben, und die Plätze, sehr wahrscheinlich nach Bezahlung, wohlüberlegt verteilt. Verlässt man vollgetankt seine Station, fährt man immer auf die Filiale des angeschlossenen Supermarktes zu.

Kleiner Vorzug an dieser Stelle: Jede Tankstellenmarke hat ihre eigene exklusive Kooperation mit einer Supermarkt- und Café-Kette. Sollte man also ein bestimmtes Franchise ansteuern wollen (sehr zu empfehlen, dass ein oder andere zu meiden), hält man einfach nach der gewünschten Tankstellenfarbe Ausschau und wird meistens fündig.

Links neben dem Supermarkt sind Bekleidungsgeschäfte angeschlossen, gefolgt von dem obligatorischen Café. Wenn es die Größe zulässt, folgt noch ein großer Mensabereich mit einer ganzen Reihe von Street Food Ständen. Abhängig wie weit ein Farang die Runde macht, lässt sich feststellen, wie sehr er die lokale Kultur verinnerlicht hat.

Denn einfach nur schnell tanken ist eher selten der Fall. Tanken heißt Rasten, alle aussteigen, alle auf Toilette, alle in die Geschäfte. Habe ich von den Street Food-Ständen erzählt? Also alle Reisende zusammen auch noch dorthin, gucken was es so gibt (psst, geheime Info: Es gibt nichts anderes als an den zwei Tankstellen zuvor), und alle wieder zurück.

Wieso man dann plötzlich vier neue Plastiktüten mit allen (äußert leckeren) Thai Snacks bei sich findet, bleibt ungeklärt.

Wer sind denn 'alle', ist eine berechtigte Frage.

Der Vergnügungspark Tankstelle scheint ein Gruppenerlebnis zu bieten. Das meist gefahrene Auto in Thailand ist der Pickup, und Reisen im Familienbund ist die bevorzugte Variante.

Nun mit ein bisschen Fantasie könnt ihr euch eine durchschnittliche Anzahl an Mitfahrern von 5 Personen pro Auto vorstellen, und schon wird die Ladefläche des Pickups heruntergeklappt, und die Tankstelle gleicht einem Picknick Treffen. Davon dann 10 Fahrzeuge nebeneinander, und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Tauscht man grün gegen grau, Baum gegen Zapfsäule, Kiosk gegen Essensstand und schon erhält man eine kleine Interpretation eines Parks.

Auch kann es in den Abendstunden schon einmal vorkommen, dass auf dem Gelände kleine Turngruppen ihr Programm durchführen, oder begabte Künstler mit Instrument und Gesang sich ihre Pause unterhaltsam aufwerten.

Bei so viel Beliebtheit ist es dann erschreckend, wie schnell die Dichte an Tankstellen außerhalb von Bangkok abnimmt. An den großen Zubringerstraßen kann man auf 500 Metern schon mal 3 Tankstellen (2 der gleichen Marke) antreffen, sobald man sich jedoch 200 km von Bangkok entfernt, gilt es aufmerksam zu sein.

Und wenn man das Leben am Limit mag, kann das schon einmal zu ein bisschen Unwohlsein der Beifahrer führen. Man selbst ist sich selbstverständlich bewusst, im Land der Mithilfe zu sein, und sollte man sich verkalkuliert haben, ist der nette Herr von nebenan mit einem Kanister zur Stelle.

Diese Hilfsbereitschaft findet man an jeder Tankstelle, so ist das eigene auftanken nicht gewünscht, sondern man soll (zumindest im Tankbereich) schön im Auto warten, während das Servicepersonal einem jeden Wunsch erfüllt.


Denn die Tankstelle an sich möchte sehr gut gewählt sein. Hier gibt es solche und solche, und nicht alle bieten die gleichen Möglichkeiten in Bezug auf Service und Freizeitgestaltung.

Anhand einer kleinen Übersicht habe ich die unterschiedlichen Tankstellen grob bewertet:


Thailand Tankstellen
Thailand's Tankstellen - Vergleich

Die großen Namen sind dabei weit abgeschlagen und werden meistens gemieden, sind es hier meistens doch nichts weiter als große Namen.

Ganz ohne Namen kommt man dagegen im Hinterland oder auch auf den thailändischen Inseln aus. Dort wird das Benzin einfach in Glasflaschen abgefüllt und am Straßenrand platziert. Jeder Bedürftige kann dann vorbeigehen und sich eine Flasche genehmigen. Wenn man nun weiß, dass es sich hierbei meistens um wieder befüllte Whisky-Flaschen handelt, ist Vorsicht geboten, wonach einem gerade das Bedürfnis steht. Es war auch lange ein Rätsel, wieso ausgerechnet Whisky-Flaschen, und wieso auch fast ausschließlich bestimmte Marken. Nun, sagen wir es etwas plakativ, in Thailand lebt ein Genussmensch und auf einen Verzicht verschiedener Genussmittel wird hier perplex und sehr hinterfragend reagiert.

Also heißt es bei der nächsten Gelegenheit, 'Holt den Whisky heraus, auf der Insel braucht man Benzinkanister.'

Trinken für die Gemeinschaft, nur ohne mich (dazu an spätere Stelle mehr).

So ist es nicht selten anzutreffen, dass auch auf den Tankstellen die ein oder andere Trinkgemeinschaft anzutreffen ist. Die recht vielen Polizeikontrollen auf den Landstraßen haben anscheinend schon irgendwo ihre Berechtigung, und die Erweiterung jener als Einnahmequelle hat sich dann wohl erst danach ergeben (hoffen wir es).

Je weiter man sich von den großen Städten wegbewegt und die doch verlassen aussehenden Tankstellen aufsucht, scheint man auch als Farang eine Besonderheit darzustellen. So sehr wie man in den großen Städten zum täglichen Leben gehört, so aufmerksam wird man an anderer Stelle noch inspiziert, vor allem, wenn man als Fahrer aussteigt. Den Vorurteilen sind dann auch freien Lauf gelassen, wenn dann noch 3 weitere Erwachsene und 2 Kinder aussteigen, und man es bis zum Street Food schafft und mit Plastiktüten voll beladen zurück ins Auto steigt.

Mit rastenden Grüßen,

Renke


Falls du wissen möchtest, wo man ganz ohne Auto reisen kann, schau dir diesen Beitrag an: https://www.thailandteilt.net/post/railay-beach

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