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AutorenbildRenke Schulz

Tempel, Einweihung


Moin moin,

Ihr lerntet nun schon die alten und goldenen Tempel kennen; sie wurden schon vor sehr langer Zeit errichtet: Tempel, golden und alt Doch wie kamen sie eigentlich dorthin und wie sieht eine würdige Einweihung aus?

Ein Tempel ohne Einweihung: nicht vorstellbar.

Denn jeder neu erworbene Landbesitz mit der Intention eines Hausbaus muss mit der Errichtung eines eigenen Tempels abgeschlossen werden. Man möchte damit den Geistern und Vorbesitzern versichern, dass man sich um das Land gut kümmern wird. Nahezu an jedem großen Gebäude ist von vornherein ein Platz für einen kleinen Tempel reserviert.


Wobei klein nicht wirklich stimmt:

Zeig mir deinen Tempel, und ich sage dir, wie reich du bist.

Oder eher: Wie reich du vorgibst zu sein.


Denn mag der ursprüngliche Gedanke noch auf einem Glaubensfundament stehen, macht es schon den Eindruck, dass das modernste Haus auch den Tempel des Nachbarn in Ausschmückung übertrumpfen soll.

Gerade wenn die Außendarstellung eine gesellschaftskritische Größe darstellt, wird hier nicht gespart, sondern eher mächtig aufgefahren. Der Sch(r)ein muss auf jeden Fall aufrecht erhalten werden, und man kann sich ja nicht unter seinen Nachbarn stellen.

Dies wäre ja eine Art der Güte, die im Buddhismus eine grundlegende Tugend darstellt, aber hier wird ja erstmal nur ein Tempel errichtet.

Größe spielt also eine wichtige Rolle.



Viele sehen den fertigen Tempel am Ende und denken sich verständlicherweise nicht, wie er dorthin gekommen ist, oder ob es für die Einweihung ein Ritual gab.

Zum Glück liest du diesen Text und so kann ich dir berichten, dass ich bei einer solchen Zeremonie zur Einweihung eines Tempels teilnehmen durfte. Und es war auch nicht irgendein Tempel.


Nachdem Mind erst unter die Landbesitzer und dann unter die Reisbauern gegangen ist, wurde jetzt der nächste Schritt des Hausbauens eingeleitet.

Alles innerhalb eines Jahres.

Als ich in ihrem Alter war, habe ich noch bei meinen Eltern gewohnt, nun ja - alles zu seiner Zeit.


Apropos Zeit: so findet man sich also ganz plötzlich auf dem Boden kniend wieder, umringt von nicht verwandten Familienangehörigen. Diesen war es auch äußerst wichtig, dass man den vordersten Platz einnimmt und die ganze Zeremonie so gut es geht mitgestaltet.

Im Nachhinein hätte es mich nicht gewundert, wenn man das Attribut “nicht verwandt” durch “nun verwandt” ersetzen kann, denn wer weiß schon, zu was man alles zusagt, wenn man immer nett und brav nickt, und ‘ja’ sagt.

Tempel Zeremonie Einweihung

Mind erging es dabei nicht viel anders. Nicht nur, dass gefühlt fünf Menschen durcheinander aufeinander einredeten, sie bedienten sich dann auch einer älteren Variante der thailändischen Sprache.

Nicht, dass dies für mich entscheidend gewesen wäre, überhaupt etwas zu verstehen.

Doch ist es schön zu wissen, dass man sich nicht komplett alleine fehl am Platz fühlt und so haben wir uns gemeinsam unserem Schicksal hingegeben.

Eine Hochzeit soll sich angeblich nicht so sehr zu dieser Zeremonie unterscheiden, nun ja - alles zu seiner Zeit.


Tempel Zeremonie Tempel Einweihung

Tempeleinweihung Tempelzeremonie

Doch bevor die Zeremonie beginnt, muss der Tempel zusammengesetzt werden.

Und da IKEA noch keine Tempel inklusive Bauanleitung im Angebot hat, werden dafür extra die Tempelbauer engagiert.


Diese wiederum sind ohne Anleitung ebenso ratlos, und so heißt es, ausprobieren und Stein auf Stein setzen. Es fühlte sich ein bisschen wie Lego spielen an, wie in früheren Zeiten, mit dem Unterschied, dass Marmorplatten schwerer zu händeln sind.

Durch eine Bildersuche bei Google wurde der richtige Bauplan gefunden und die einzelnen Bauteile zu einem kompletten Tempel zusammengesetzt. Damit war der Legoteil abgeschlossen, und nun kam die Verzierung mit Blumen, Statuen und Bändern, wodurch es am Ende einem religiösem Puppenhaus glich.

Wer hier nun eine klischeehafte Arbeitsaufteilung vermutete, liegt falsch. Als zukünftiger Mitbewohner dieses Haus durfte ich an allen Tätigkeit mitwirken, und es war sehr unterhaltsam. Vor allem, weil man jede meiner Verzierungen verbessern musste.


Einweihung Tempel Thailand

Einweihung Tempel Thailand

Bei so vielen zu beachtenden Regeln (Gold immer nach Links, Elefant hinter das Pferd, alte Puppe nach ganz hinten, Blumen zum Tempeleingang, und vieles mehr...) ist es nur verständlich, dass extra Tempelbauer dafür kommen mussten.


Einweihung Tempel Thailand

Dies mag etwas lustig klingen, wenn man aber sieht, was die Tempelbauer aus Bambusblättern und -ästen, aus Blumen und Sträuchern, aus Ananasschalen und Tüchern zaubern können, kommt man ins Staunen. Man sieht, wieviel Liebe in eigene Kreationen gesteckt werden kann, und so sollte man sein eigenes Kaufverhalten gerade bezüglich Plastik überdenken.



Bei der anschließenden Zeremonie ging es in erster Linie darum, den Geistern bzw. Vorbesitzern des Grundstückes, Mind als neue Eigentümerin vorzustellen, die Verstorbenen um ihren Segen zu bitten und zu versichern, dass Mind sich gut um das Land kümmern wird. Dafür wurden jetzt Gaben gebracht und auch regelmäßig weitere in der Zukunft versprochen.

Während Mind den Geistern das Essen servierte, setzte sich der Vorsprecher mit einer singenden Konversation mit ihnen in Verbindung. Nachdem alle gesättigt schienen, stand er auf und drehte eine Runde durch den Tempel, um diesen einzuweihen.


Einweihung Tempel Thailand

Dafür wurde ihm von den Ahnen mitgeteilt, welche Zeichen er mit weisser Farbe auf den Tempel malen sollte. Zeichen ist hier ein sehr weit gefasster Begriff, und für mich sah es eher wir willkürliches Kritzeln aus.

Diese übernatürlichen Mitteilungen wurden daraufhin von allen genauestens betrachtet, denn was mir auch noch nicht bewusst war: Die Geister teilen bei der Tempeleinweihung die Lottozahlen der nächsten Ziehung mit.

Und ich muss gestehen, wenn man wollte, konnte man die ein und andere Zahl erkennen.


Jetzt möchte man natürlich gerne hören, dass diese Zahlen ein paar Tage später als Gewinner gezogen wurden.

Nun ja - alles zu seiner Zeit.


Nein im Ernst, hätte ich die Lottoscheine nicht selber ausgewählt, hätte ich es alles als netten Scherz abgetan, doch dann zeigte Mind mir, dass wir gerade 300 Euro gewonnen haben und sich der Tempel damit zur Hälfte selbst refinanziert hat.

Die logische Konsequenz?

Es muss ein zweites Haus gebaut werden,

ist doch einleuchtend.


Nach abgeschlossener Zeremonie erstrahlte der Tempel dann in seinem ganz persönlichem Glanz und ist mit seiner Verzierung und seiner Beschmückung außerordentlich schön anzusehen. Den Tempelbauern sei nochmals viel Anerkennung gewidmet.


Einweihung Tempel Thailand

Und auch scheint ihr Werk vor der Natur sicher zu sein. Denn 4 Stunden Wind, Sturm und Regen später sind lediglich ein paar Verzierungen verschwunden.

Und der Tempel? Nicht weniger prachtvoll.



Tempeldekoration


Nun steht ein weiterer Tempel auf seinem vorgesehen Platz, schmückt das Grundstück und bietet Schutz vor negativen Ereignissen.

Die Einweihung war sein persönlicher Start, und nur die Zeit wird zeigen, wann er von gold zu alt wechseln wird.

Hier kannst du erfahren, wie seine Zukunft aussehen könnte: www.thailandteilt.net/post/tempel-golden-und-alt


Mit eingeweihten Grüßen,

Renke


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