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  • AutorenbildRenke Schulz

Schärfe


Moin moin,

es gibt da ein bestimmtes Klientel, das sich immer wieder auf den Weg nach Asien macht.

Auf der Suche nach etwas Schärfe in ihrem öden und tristen Leben, und einmal gekostet, bleiben viele sogar dabei und können es kaum erwarten zurück zu kehren, wissen Thailänder doch mit ihren Vorzügen zu überzeugen.

Auch ich hatte schon vorher viel gehört, und die abenteuerlichsten Geschichten wurden mir erzählt von den thailändischen Genüssen, die man an jeder Straßenecke angeboten bekommt.

Andere sind da schon viel weiter und langen ganz unbekümmert zu, ganz angst- und sorgenfrei geben sie sich dem Erlebnis hin.

Mit eventueller Überraschung und Konsequenz am nächsten Morgen, denn eines darf man nicht vergessen:

Thailändisch ist mit Vorsicht zu genießen.

Auch hier gilt es, die Unterschiede zu kennen und zu wissen, worauf man sich einlässt.

Doch zuerst einmal eine grobe Einordnung.


Anhand einer typisch thailändischen Nudelsuppe möchte ich euch einmal die unterschiedlichen Schärfegrade näherbringen, mein persönliches Empfinden zur jeweiligen Stufe inklusive:




Stufe 1:


Thailändische Nudelsuppe
Thailändische Nudelsuppe Schärfe Stufe 1


Es ist eine der besten Nudelsuppen, die ich in Bangkok gegessen habe, und so führe ich auch jeden meiner Besuche hierhin aus. Auch war es der erste Essensstand, an dem Mind und ich uns etwas zu essen geholt haben (…sagt sie, ich hatte natürlich nur Augen für sie und kann mich exakt deswegen nicht mehr so wirklich daran erinnern…)




Gast im Nudelshop
Reaktion auf Schärfe Stufe 1




Stufe 2:



Thailändische Nudelsuppe
Thailändische Nudelsuppe Schärfe Stufe 2


So, nun betreten wir langsam gefährliches Gebiet. Es gibt ein paar Waghalsige, die sich doch immer wieder trauen. Dazu gehören zum Beispiel meine bisherigen Besucher. Auch sehr viele Farangs trauen sich auf dieses Level; ob ich auch dazu gehöre?






Gast im thailändischen Restaurant
Reaktion auf Schärfe Stufe 2




Stufe 3:



Thailändische Nudelsuppe
Thailändische Nudelsuppe Schärfe Stufe 3


Nun, jetzt kommen wir schon auf ein geübtes Niveau. Dies entspricht ungefähr der Portion Schärfe, die sich in jeder thailändischen Babynahrung wiederfindet. Angeblich reichen schon ein paar Jahre hier zu leben, um sich an so eine Schärfe zu gewöhnen, angeblich....






Gast im thailändischen Restaurant
Reaktion auf Schärfe Stufe 3




Stufe 4:



Thailändische Nudelsuppe
Thailändische Nudelsuppe Schärfe Stufe 4


Ob es darum geht, sich selbst etwas zu beweisen oder nach dem Motto, wer nicht probiert, verpasst etwas, weiß ich nicht. Meine Warnungen werden auf jeden Fall gekonnt ignoriert, und jedes Mal zu sehen, wie Mind sich die Suppe künstlich blutrot färbt, bleibt mir nur folgendes zu sagen:







Gast im thailändischen Restaurant
Reaktion auf Schärfe Stufe 4

Gute Freunde sagen ich sei ein Weichei; ich würde eher sagen, ich achte auf meinen Körper: Mal ganz unter uns, was ist das mit der Schärfe? Davon abgesehen, dass ich sie nicht vertrage und auch nicht mag, verstehe ich auch ihren Sinn nicht. Grundlegend dient geschmackliche Schärfe als Verstärkung unserer Sinnesqualitäten, wie süß, sauer, bitter oder salzig, aber bitte doch auch nur bis zu einem gewissen Grad.

Wenn man das Gefühl hat, am Nebentisch haben Hunde platz genommen und hecheln um die Wette, bezweifle ich stark, dass deren Antwort auf die Frage "Na wie schmeckt es ihnen?" so lautet: "Ach diese Süße ist einfach vorzüglich und dank der Schärfe bin ich sogar in der Lage, die leichte Note Bitterkeit wahrzunehmen."

Meiner Erfahrung nach bekommt man ein verschmitztes Lächeln mit schnellem Nicken, in der Hoffnung, dass noch mehr Wind den Schmerz lindert.

Mind vergewissert mir jedes Mal, dass es ihr wirklich gut schmeckt, nachdem sie den Chili-Behälter geleert hat, und das glaube ich auch. Jedem wie er magt, nur ein bisschen Vorsicht ist geboten.

Chili kann durch die Ausschüttung von Glückshormonen zur Droge werden, und irgendwann reicht eine kleine Prise nicht mehr, um überhaupt etwas zu schmecken, und man findet sich am nächsten Tag mit Magenschmerzen im Bett wieder. Im schlimmeren Fall verschreibt der Arzt ein Chilli-Verbot für mehrere Tage, und schon kann man theoretisch alles essen, man schmeckt jedoch immer nur Grießbrei, bis das Verbot aufgehoben ist, mit vorprogrammierter Bettruhe am nächsten Tag... ein Magen möchte man da nicht sein.

Und es beginnt von vorn.

Daran wird sich auch nichts ändern, gibt es hier doch eine unglaubliche Anzahl an Weisheiten der Alten, oder Medikamente oder Tabletten und Pillen, die den Magen beruhigen sollen. Ich glaube, die Pharmaindustrie erzielt mit Mitteln jeglicher Art gegen Magenbeschwerden ihre größten Umsätze (nach den blauen Pillen, die es an jeder Ecke gibt).

So wird der Magen erst vorsätzlich durch die Einnahme von Chilli in eine Stresssituation gebracht, nur um ihn dann durch die Einnahme eines neuen Gegenmittels zu beruhigen... ein Magen möchte man wahrlich nicht sein.

Es gibt noch zwei weitere Argumente, als da zum einen die Schärfe notwendig sei, um die Poren zu öffnen und durch Schwitzen die Körpertemperatur zu regulieren, und zum anderen um fehlende Desinfektion der Nahrung auszugleichen.

Zweifel sind da schon berechtigt, zum einen, da Schwitzen hier mit allen Mitteln wie Klimaanlage, Schirm, Ventilator und Medikamente (notfalls alles gleichzeitig) verhindert wird, und zum anderen sind Magenprobleme der Hauptgrund für Krankmeldungen, obwohl alles mit Chilli zugeschüttet wird.

Ich beziehe mich da lieber auf einen thailändischen Glauben, der besagt, dass Thailänder seit ihrer Geburt Parasiten im Magen haben und deswegen alles vertragen würden, nun ja ... ein Magen möchte man trotz alledem nicht sein.

Obwohl, nun ja:

Magen zu sein, kann auch sehr genüsslich und schmackhaft sein, solange man gut behandelt wird, wie die ersten Erfahrungen zeigen:

https://www.thailandteilt.net/post/thailändisch Ob sehr scharf, mild scharf oder wirklich überhaupt nicht scharf, weiß jeder für sich selbst am Besten. Nur für mich sprechend, kann ich sagen, dass ich im Essen auf jede Schärfe verzichten kann und dennoch jederzeit nach Thailand fahren würde.


So darf ich mich doch sehr glücklich schätzen, nirgendwo extra scharf zu benötigen, ist meine Freundin doch schon die Schärfste (Sweet mouth, Anm. Mind).


Mit leicht geschärften Grüße,

Renke


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